
So findest du den richtigen Schlafsack

Welcher Schlafsack passt zu mir? Wenn man einen Schlafsack kaufen möchte, so gibt es einiges zu beachten. Ob Wärme, Materialien, Schlafsackform, Schlafsackpflege oder Tipps gegen Frieren: Mit unserem Berater bist du für alles ausgerüstet.
Wie warm soll der Schlafsack sein?
Je nach Jahreszeit und Bodenverhältnissen hat man andere Ansprüche an einen Schlafsack. Es ist wichtig, erst einmal zu überlegen, wohin man den Schlafsack überhaupt mitnehmen möchte und welche Temperaturen dort herrschen. Grundsätzlich gibt es 3 Temperatur-Gruppen:
1. Winterschlafsäcke: für eisige Nächte und Komfort-Temperaturen zwischen -5°C bis -18°C.
2. Sommerschlafsäcke: ab Komfort-Temperaturen von oberhalb +10°C.
3. 3-Jahreszeiten-Schlafsäcke: Komfort-Temperaturbereich zwischen -4°C bis +9°C. Diese Modelle sind wahre Allrounder, denn sie decken einen Grossteil der Übernachtungsmöglichkeiten ab: Alpenhochtour im Frühling, Trekking im Herbst oder Kanufahren im Sommer. Mit dem 3-Jahreszeiten-Schlafsack kann man immer bequem nächtigen.
Aber was bedeuten diese Temperaturbereiche genau? Diese Temperaturen werden in Laboren ermittelt und an einer Puppe getestet, die lediglich Strümpfe und einen Trainingsanzug trägt. Dann werden die Wärmeverluste in der Umgebungstemperatur gemessen. Man unterscheidet hier zwischen drei verschiedenen Angaben:
- Komforttemperatur «T comf»: Hier wird eine «Standard-Frau» (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m), die gerade noch nicht friert, als Mass genommen. Dieser Wert ist am wichtigsten und sollte als Orientierung dienen.
- Grenztemperatur «T lim»: Hier wird eine «Standard-Mann» (25 Jahre, 70 kg, 1,73 m), die gerade noch nicht friert, als Mass genommen.
- Extremtemperatur «T ext»: Hier wird eine «Standard-Frau» (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m) unter starker Kältebelastung als Mass genommen. Es besteht erhöhtes Risiko der Unterkühlung.
Als Beispiel: In einem Schlafsack mit Komfort-Temperatur von 0°C kann man bei knappem Bodenfrost gerade noch schlafen, ohne zu frieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Kälteempfinden je nach Tagesform und Gesundheitszustand unterschiedlich sein kann. Wer ein «Gfröhrli» ist, sollte einen Schlafsack mit einer niedrigeren Komforttemperatur wählen. Luftfeuchtigkeit, Wind, Zeltmaterial und die Isomatte spielen auch eine grosse Rolle. Man sollte eine gewisse Temperaturreserve einrechnen: Lieber zu warm als zu kalt, denn den Reissverschluss kann man bei heissen Nächten immer noch öffnen oder den Schlafsack gar als Decke verwenden.
Wichtig: Für Kinderschlafsäcke gibt es keine einheitlichen Werte und man sollte sich in einer SportX-Filiale beraten lassen, denn hier variieren die Ansprüche je nach Alter und Grösse des Kindes.
Welches Material ist das richtige für mich?
Die Hauptentscheidung, die du treffen musst, ist die Wahl zwischen den beiden Füllmaterialien Daune oder Kunstfaser.
Daunenfedern sind sehr leicht, langlebig, atmungsaktiv und lassen sich optimal komprimieren. Bei der Anschaffung sind sie zwar teurer, dafür halten sie länger.
Kunstfasern eignen sich hervorragend bei feuchten, kühlen Bedingungen. Zudem entfalten sie sich schneller als ein Daunenschlafsack. Kunstfaser-Schlafsäcke sind meist ein wenig schwerer und lassen sich weniger stark komprimieren, dafür halten sie die Körperwärme besser.
Daune
Vorteile:
- Minimales Packmass
- Geringes Gewicht
- Besseres Schlafklima, dank optimalem Feuchtigkeitstransport
- Langlebig
Nachteile:
- Trocknet sehr langsam
- Pflegeintensiver
- Weniger geeignet in feuchtem Klima
- Eher teuer
Daune
Kunstfaser
Vorteile:
- Trocknet rasch
- Isoliert auch feucht noch
- Geeignet für feuchtes Klima
- Braucht wenig Pflege
- Preiswert
Nachteile:
- GrösseresPackmass
- Höheres Gewicht
- Schlafklima
Synthetik
Wer also gerne in langlebige Produkte investiert und auf Naturfasern wertlegt, dem ist ein Daunenschlafsack zu empfehlen. Für diejenigen, die es pflegeleicht und pragmatisch mögen, ist Kunstfaser die richtige Wahl. Man darf jedoch das Packmass nicht vergessen für Velotouren oder Wanderausflügen ist das essenziell.
Welche Schlafsackform passt zu mir?
Man kann grob zwischen zwei Gruppen unterscheiden:
1. Mumienschlafsack: Die Kontur des Schlafsacks ist optimal dem Körper eines liegenden Menschen angepasst. Die Kapuze umschliesst eng den Kopf und Nacken, der Oberkörper ist weiter geschnitten und an den Beinen wird es wieder enger. Diese Passform optimiert die Wärmeisolierung, das Raumangebot, den Komfort und das Gewicht des Schlafsacks. Aufgrund der mangelnden Hohlräume kann die Wärmeabgabe gut gespeichert werden, denn es muss kein unnötiger Platz mit Körperwärme aufgeheizt werden. Durch diesen geringen Raum verringert sich auch das Material und dadurch das Gewicht und Volumen. Bei kühlen Temperaturen und hohem Anspruch an einen Schlafbegleiter empfiehlt sich ein Mumienschlafsack allemal.